Operation-Alltag - Der etwas andere Blick auf die Mysterien des Alltags

Am Samstag konnte man auf Pro-7 wieder die wahrscheinlich lääängste Gameshow der Welt mit absolutem Dauerüberziehe-Potential bewundern: "Schlag den Raab". Der Inhalt der Sendung ist eigentlich schnell erzählt: Ein Kandidat muss versuchen in 16 lustigen Spielen den Comedypapst von Prosieben Stefan Raab zu schlagen (nicht im Sinne von körperlicher Gewalt, auch wenn das den Reiz an der Sache erhöhen würde). Alle gefühlte 10 Minuten kommt dann ein nicht enden wollender Werbeblock in dem das Publikum vor den Rundfunkempfangsgeräten zu Hause dann ein Auto gewinnen kann. Nach 4-6 Stunden (je nachdem, wie sich der Kandidat anstellt) ist die Show dann zu Ende und Herr Raab oder sein Herausforderer gewinnt 500000€.
Die Spiele (eine Mischung aus Kindergeburtstag und keine bessere Idee gehabt) waren auch dieses Mal wieder (k)eine echte Bereicherung. Während Jan, der Herausforderer und Stefan Raab nacheinander Flummis in der Form von Eiern durch das Studio warfen um sie danach wieder auzufangen, tat ich das wohl beste an diesem Abend: Umschalten!

Was hat der eifrige RTL-Zuschauer zu berichten? Richtig! Die beiden Lebensverbesserer teilen sich wieder das Abendprogramm. Super-Nanny Katharina Saalfrank und der Schuldnerberater mit staatlicher Anerkennung Peter Zwegat lösen wieder die Probleme der Deutschen. Wenn also in Zukunft wieder ganze Horden die städtischen Sparkassen wegen Privatinsolvenzen einrennen, die Herr Zwegat arrangiert hat oder die Parkbänke durch die Erziehungsmethoden der Super-Nanny mit schreienden Kindern belegt sind, haben Sie Verständnis. Es zwingt sie ja keiner Mittwochs RTL zu schauen.

Seit einer gefühlten Ewigkeit geistert der sympathische Arzt von nebenan durch das RTL-Abendprogramm Bis gestern war mir jedoch nicht klar, warum diese Sendung der Quotenstar schlechthin ist. Ich las also gestern einen weiteren dieser Berichte, die zurecht die Handlungsmonotonie anprangern, die diese Serie aufweist. Doch plötzlich erkannte ich es. Das ERFOLGSREZEPT VON DR. HOUSE.
Um sich dessen bewusst zu werden, muss man zuerst die Kriterien für eine erfolgreiche Sendung auf RTL kennen.

1.) Die Serie MUSS die Persönlichkeitsrechte von Personen in der Sendung verletzen und sie vor allen bloßstellen
-> Trifft auf Dr. House zu ✔ (Wer seine Kommentare gegenüber seinen Angestellten und Patienten kennt, weiß was das bedeutet)

2.) Die Serie MUSS Fremdwörter enthalten, die die Zuschauer nicht verstehen und die Sendung spannender machen
-> Trifft auf Dr. House zu ✔ (oder wer weiß, was eine Endoplasmatische Gehirnannomalie ist?)

3.) Die Serie MUSS Tot, Krankheit und ggf. auch Katastrophen enthalten
-> Trifft auf Dr. House zu ✔

4.) Die Serie darf KEINE Neuergungen enthalten, die die Zuschauer als unverständlich empfinden könnten
-> Trifft sehr sehr stark auf Dr. House zu!!! ✔✔✔

Fazit: Dr. House ist einfach wie gemacht für RTL und seine Zuschauer. Ob dies jedoch eine positive Tatsache ist, sollte man bezweifeln

Nun schreibe ich also zum ersten Mal hier in diesem Blog und habe direkt ein Thema gefunden, das den ersten Beitrag (zu Recht!) verdient.

Die Sonja und Dirk Show – so hohl, wie die Gehirne unserer beiden Pseudo-Showmaster

Das ist sie nun also. Die phänomenale „Wie stelle ich harmlose Leute vor der ganzen Welt bloß?“-Show, die ungefähr das Niveau von geistigem Atommüll aufweist. Wer gestern den roten Faden vermisst hat, dem soll gesagt sein: Es gab nie einen. Das Konzept ist denkbar einfach: Einfach den Inhalt der Papierkörbe von den sonst so einfallsreichen RTL-Redakteuren bunt zusammenwürfeln, ein paar lustige C-Promis über die Bildfläche tanzen lassen und die beiden „Dick und Doof“ allround Moderatoren von RTL, Sonja Zietlow und Dirk Bach, die im Promi-Ranking von A bis C irgendwo auf der Stufe Ypsilon liegen. In der Show selbst, die gefühlte 10 Stunden dauerte, ging dann RTL seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Vor den Augen der Fernsehzuschauer munter brave Bürger mit allerlei Peinlichkeiten vorführen. Eben das, was schon seit Jahren super bei der Super-"Stille-Bank"-Nanny und dem Schuldnerberater in spe funktioniert. Einzige Neuerung: Diesmal wissen die Kandidaten nicht, dass sie in Zukunft mit Plastiktüten über dem Kopf sich in der Öffentlichkeit zeigen müssen und sie können für jedes peinliche Geständnis tolle Produkte aus dem RTL-Teleshop gewinnen, die nicht verkauft wurden. Natürlich lässt es sich RTL nicht nehmen zur Amüsierung der Zuschauer das gehasste Privatvideo überall auf der Welt zu zeigen, was jedenfalls die Teilnahme bei den Auswanderungssoaps der Konkurrenzsender unterbindet. Zum krönenden Abschluss darf der Kandidat sich in einem Song mit umgedichtetem Text selbstbeschimpfen und auch noch den letzten Funken davon verlieren, was andere Ansehen nennen. Ist das nicht der Traum von jedem dabei von den beiden Spaßvögeln vom Dienst, Sonja und Dirk, ausgelacht zu werden? Und wäre es nicht lustig einmal Reiskörner einzeln von einem Behälter in den anderen zu legen und dafür dann Zahnbürsten und Cheeseburger zu gewinnen? Sie fragen sich warum? Es macht doch Spaß!!! Jedenfalls wird uns diese Show noch sehr viele schöne super-GaU-Momente liefern, wenn sie nicht vorzeitig abgesetzt wird.