Telefonterror im Supermarkt
Grundsätzlich sind Handys ja eigentlich eine nützliche und sinnvolle Erfindung. Leider versuchen aber immer mehr Leute die kleinen Mobiltelefone als "interaktiven Einkaufszettel" umzufunktionieren. Erst gestern machte ich wieder - auf schmerzvolle Weise - Begegnung mit dieser Art des sozialen Kontaktes. An der Kühltheke eines nahmhaften Disocunt-Supermarkts stand mir ein Mann gegenüber, der fasziniert von der großen Auswahl an Molkereiprodukten stehengeblieben war und sich nachdenklich am Kopf kratzte. Fast schon routiniert griff er in der Tasche nach seinem Handy, wohlwissend, dass eine größere Anschaffung, wie ein Paket Butter und eine Packung Milch, nur mit der Zustimmung der Frau im Haus gemacht werden konnte. Nun tendiren unsere netten Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu, am Handy etwas lauter zu sprechen, damit auch jeder genau mithören kann und weiß, dass man auch eines dieser plastikgewordenen "immer-erreichbar-Träume" hat. Nun, der Mann an der Kühltheke hatte vielleicht den Sinn der Konferenzschaltung nicht richtig verstanden, denn brüllte schon fast so laut in den Apparat, dass selbst die ältere Dame an der Kasse, am anderen Ende des Supermarkts, sich umdrehte. "Welche Butter soll ich nehmen? Die grüne oder die blaue?", fragte er, ungeachtet der Tatsache, dass es niemanden -ausser ihn - im Supermarkt interessierte, welche Buttermarke seine Frau bevorzugte. Nun, er bekam wahrscheinlich eine etwas patzige Antwort, denn er legte dann schnell auf und griff nach einem Butterpaket mit gelber Verpackung.
Philipp P. - 31. Aug, 09:44