Grundsätzlich sind Handys ja eigentlich eine nützliche und sinnvolle Erfindung. Leider versuchen aber immer mehr Leute die kleinen Mobiltelefone als "interaktiven Einkaufszettel" umzufunktionieren. Erst gestern machte ich wieder - auf schmerzvolle Weise - Begegnung mit dieser Art des sozialen Kontaktes. An der Kühltheke eines nahmhaften Disocunt-Supermarkts stand mir ein Mann gegenüber, der fasziniert von der großen Auswahl an Molkereiprodukten stehengeblieben war und sich nachdenklich am Kopf kratzte. Fast schon routiniert griff er in der Tasche nach seinem Handy, wohlwissend, dass eine größere Anschaffung, wie ein Paket Butter und eine Packung Milch, nur mit der Zustimmung der Frau im Haus gemacht werden konnte. Nun tendiren unsere netten Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu, am Handy etwas lauter zu sprechen, damit auch jeder genau mithören kann und weiß, dass man auch eines dieser plastikgewordenen "immer-erreichbar-Träume" hat. Nun, der Mann an der Kühltheke hatte vielleicht den Sinn der Konferenzschaltung nicht richtig verstanden, denn brüllte schon fast so laut in den Apparat, dass selbst die ältere Dame an der Kasse, am anderen Ende des Supermarkts, sich umdrehte. "Welche Butter soll ich nehmen? Die grüne oder die blaue?", fragte er, ungeachtet der Tatsache, dass es niemanden -ausser ihn - im Supermarkt interessierte, welche Buttermarke seine Frau bevorzugte. Nun, er bekam wahrscheinlich eine etwas patzige Antwort, denn er legte dann schnell auf und griff nach einem Butterpaket mit gelber Verpackung.
Philipp P. - 31. Aug, 09:44
Nun schreibe ich also zum ersten Mal hier in diesem Blog und habe direkt ein Thema gefunden, das den ersten Beitrag (zu Recht!) verdient.
Die Sonja und Dirk Show – so hohl, wie die Gehirne unserer beiden Pseudo-Showmaster
Das ist sie nun also. Die phänomenale „Wie stelle ich harmlose Leute vor der ganzen Welt bloß?“-Show, die ungefähr das Niveau von geistigem Atommüll aufweist. Wer gestern den roten Faden vermisst hat, dem soll gesagt sein: Es gab nie einen. Das Konzept ist denkbar einfach: Einfach den Inhalt der Papierkörbe von den sonst so einfallsreichen RTL-Redakteuren bunt zusammenwürfeln, ein paar lustige C-Promis über die Bildfläche tanzen lassen und die beiden „Dick und Doof“ allround Moderatoren von RTL, Sonja Zietlow und Dirk Bach, die im Promi-Ranking von A bis C irgendwo auf der Stufe Ypsilon liegen. In der Show selbst, die gefühlte 10 Stunden dauerte, ging dann RTL seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Vor den Augen der Fernsehzuschauer munter brave Bürger mit allerlei Peinlichkeiten vorführen. Eben das, was schon seit Jahren super bei der Super-"Stille-Bank"-Nanny und dem Schuldnerberater in spe funktioniert. Einzige Neuerung: Diesmal wissen die Kandidaten nicht, dass sie in Zukunft mit Plastiktüten über dem Kopf sich in der Öffentlichkeit zeigen müssen und sie können für jedes peinliche Geständnis tolle Produkte aus dem RTL-Teleshop gewinnen, die nicht verkauft wurden. Natürlich lässt es sich RTL nicht nehmen zur Amüsierung der Zuschauer das gehasste Privatvideo überall auf der Welt zu zeigen, was jedenfalls die Teilnahme bei den Auswanderungssoaps der Konkurrenzsender unterbindet. Zum krönenden Abschluss darf der Kandidat sich in einem Song mit umgedichtetem Text selbstbeschimpfen und auch noch den letzten Funken davon verlieren, was andere Ansehen nennen. Ist das nicht der Traum von jedem dabei von den beiden Spaßvögeln vom Dienst, Sonja und Dirk, ausgelacht zu werden? Und wäre es nicht lustig einmal Reiskörner einzeln von einem Behälter in den anderen zu legen und dafür dann Zahnbürsten und Cheeseburger zu gewinnen? Sie fragen sich warum? Es macht doch Spaß!!! Jedenfalls wird uns diese Show noch sehr viele schöne super-GaU-Momente liefern, wenn sie nicht vorzeitig abgesetzt wird.
Philipp P. - 30. Aug, 11:51
